Planen oder Loslassen: Der Weg zur perfekten Hochzeit
Ich gestehe, spontan ist nicht (mehr) mein Lieblingsding. Ich mache nur mehr selten etwas in letzter Minute. Im Gegenteil, ich plane meine Arbeit, meine Mahlzeiten, meine Garderobe, meine Besorgungen und mein Sozialleben. Ich verwende drei separate Kalender. Macht mich das zwanghaft? Einen Over-Thinker? Einen Nerd? Alles zusammen? Keines von allem?
Haben spontane Menschen mehr Spaß?
Schon klar, irgendwie sind wir alle bis zu einem gewissen Grad Planer. Wir wachen nicht morgens auf und steigen in ein Flugzeug nach Paris. Wir müssen Arzttermine, Eltern-Sprechtage und Reparaturen der Waschmaschine vereinbaren. Aber es gibt viele Menschen, die nur das planen, was sie unbedingt planen müssen, und den Rest ihres Lebens überlassen sie dem Zufall. Haben sie, wie Blondinen, mehr Spaß?
Auf der Suche nach Antworten wandte ich mich an den Experten für alles, Dr. Google. Offensichtlich hat Dr. Google Pläne für Gewichtsverlust, Hochzeiten, den Ruhestand und bessere Beziehungen. Aber keinen einzigen Plan für Spontaneität. Vielen Dank, Dr. Google. Wie geht’s Ihnen damit?
Planen oder loslassen – was meinen Sie?
Ich glaube schon, dass Planer effizienter sind. Ich glaube auch, dass ein Plan Stress beseitigen oder minimieren kann. Und vielleicht verhindert der Besitz von drei Kalendern, dass man zu viel plant oder etwas vergisst. Aber bedeutet das, dass Planer besser im Leben sind? Oder ist es einfach so, dass wir das Leben anders angehen, dann ist alles gut. Anders ist weder richtig noch falsch. Es ist einfach anders.
Dafür denke ich aber auch, dass spontane Menschen das Leben auf unterschiedliche Weise erleben, als Planer. Sie finden Freude am Unerwarteten und vielleicht lassen sie damit auch Raum für mehr Abenteuer. Ok, das finde ich ja schon Mal gut. Freude ist mein Lieblingswort. Verpasse ich also etwas? Was ist das Geheimnis der ‘Spontanen’?
In der Balance liegt die Lösung
Da sich Dr. Google in dieser Hinsicht als nutzlos herausstellte, war ich gezwungen, den Balanceakt zwischen Planung und Spontaneität ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Plötzlich eine Offenbarung! Genau wie in meiner Gratwanderungsmetapher lautet die Lösung Balance. Ja, das Gleichgewicht zwischen Planung und Laissez-faire! Jedes hat seinen eigenen, einzigartigen Zweck und kreiert eigene Chancen. Beides im Gleichgewicht zu vereinen ist synergetisch. Das Beste aus beiden Welten.
Wenn Sie also gerade Ihre Liebe mit einem Antrag besiegelt haben, und die Pflicht der Hochzeitsplanung plötzlich wie ein Berg vor Ihnen aufragt, hier mein Tipp, was bei mir funktioniert hat.
Ich plane Zeit ein, um spontan zu sein. Klingt widersprüchlich, nicht wahr? Bitte schütteln Sie jetzt nicht den Kopf, denn – es bedeutet einfach, dass ich mir jede Woche ein bisschen Zeit lasse, um etwas spontan zu tun und bewusst zu sehen, was passiert. Ich nenne es meine „Let-my-hair-down“ Phase, aber glauben Sie mir, es ist nicht so glamourös, wie es klingt. Ich lasse einfach meine Fantasie spielen und bin offen für alles, was passiert. Manchmal ist es freudig, zum Beispiel, als ich unerwartet einen versteckten Ballsaal mitten in Wien entdeckt habe. Manchmal ist es schmerzhaft, wie damals, als ich beschloss, meine Bilder aufzuhängen, und von der Leiter fiel.
Der Versuch, die Pläne mit Nicht-Plänen in Einklang zu bringen, hat sich für mich bewährt. Dem Experiment ist nicht die Luft ausgegangen und mittlerweile hat sich daraus für mich eine Änderung meines Lebens- und Arbeitsstils als Hochzeitsplanerin ergeben. Ich bleibe also vorerst dabei und schaue, wohin es mich führt. Vielleicht zum Pagro, um einen neuen Kalender zu kaufen. Sehen wir uns dort?